Neuhausen Opus 120

Die Walcker - Orgel in Neuhausen

Disposition und Bildmaterial der E.F.Walcker-Orgel Opus 120 (1854) in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus Neuhausen auf den Fildern.

1961 - 1965 Eingriffe durch Weigle und Supper
2003 - 2005 Restaurierung durch Eule / Bautzen

Bei der Restaurierung wurden leider, wie auch in Schramberg Barkerhebel (hier reversibel und zuschaltbar gestaltet) dazugebaut, obwohl das in beiden Orgeln nicht dem Originalzustand entspricht, was den Gesamteindruck etwas beeinträchtigt.
Denn klar ist, dass die mechanische Kegellade gerade das dynamisches Spielen und Anschlagen erlaubt, wie es Prof. Bossert sehr gut erkannt und formuliert hat in seinem Vortrag "Klanglichkeit der Eberhard Friedrich Walcker-Orgel in Hoffenheim".
Verständlich ist auf der anderen Seite, dass Organisten heutige Techniken und Erkenntnisse, die nicht grundsätzlich wesensfremd sind, in die Instrumente einfliessen lassen wollen.
Vielleicht wäre eine strikte Askese in solchen Dingen dem Instrument in seiner ganzen Fülle und Lebendigkeit am Ende sogar schädlich.
Der Klang der Orgel überzeugt, hat aber im Gegensatz zu Hoffenheim einige "spätromantische" Einfärbungen.


 

Neuhausen Orgelprospekt Diese Orgelgestalt entspricht etwa der originalen Orgelgestalt, wie sie Eberhard Friedrich Walcker geplant hat. Das Gehäuse wurde jedoch neu von Eule in den Jahren 2004-05 gefertigt.

Ein weiteres "historisches Handikap" erhielt man in Neuhausen mit der Tatsache , dass EFW wahrscheinlich von einer weitaus kleineren Kirchengröße ausging, und damit die Orgel offensichtlich zu klein disponierte. Denn dem Meister lagen nur Pläne vor, die vielleicht beim Bau erweitert wurden. Denn würde diese "historische Notwendigkeit" nicht in jener Form vorliegen, so würde man zweifelsfrei einer dreimanualigen Orgel den Vorzug geben, die mit etwa 42 Register besetzt ist.
Also bleibt am Ende die Frage offen, ob es historisch zu gerechtfertigt wäre, das Instrument mit diesen zehn Registern zu erweitern. Ein Problem wäre jedoch immer beim historischen Spieltisch zu finden, der sich nicht in so ein Konzept einbinden lassen würde.
Nach heutiger Denkmalsauffassung jedoch, wäre ohnehin nie an eine solche Erweiterung zu denken.

Disposition Stand 2005

HAUPTWERK I.Manual C-f'''   


1.  Principal  16'  alt, c'-f' neu  
2.  Principal  8'  neu 2005 
3.  Gedekt  8'   
4.  Floete   8'   
5.  Viola di Gamba  8'   
6.  Salicional  8'   
7.  Quintfloete  5 1/3'   
8.  Octav  4'  C-F neu 
9.  Gemshorn  4'   
10.  Traversfloete  4'   
11.  Quint  2 2/3'   
12.  Octav  2'   
13.  Mixtur 4f.  2'  C-H = 2'-13/5'-1'- 1/2  
      c'-h '= 4'- 2'-1 3/5'-1'  
      c'' = 8'- 4'- 2' 1 3/5' 
14.  Scharff 3 f.  1'  C = 1'- 4/5- 1/2'  
      c = 2' 1' 4/5' 
      c'= 4'-1'- 4/5' 
15.  Trompete  8'   


HINTERWERK II.Manual C-f'''    


16.  Bourdon  16'  alt 
17.  Principal  8'  neu 
18.  Gedekt  8'  alt 
19.  Dolce  8'  c-f''' neu  
20.  Harmonica  8'  neu 
21.  Fagott und Clarinett  8'  neu 2005 
22.  Fugara  4'  alt 
23.  Rohrfloete  4'  alt 
24.  Floete  4'  alt  
25.  Octav  2'  alt 
26.  Cornett 3-4fach  2 2/3'  C = 2 2/3'offen 2' ged.- 1' offen  
      c = 4'Rohrfl. 2 2/3'offen 2' offen 1 3/5' konisch  
      a''=4'offen - 2 2/3' offen 2' offen - 1 3/5' konisch  


PEDAL C-c'   


27.  Principalbaß  16'  alt 
28.  Subbaß  16'  alt 
29.  Violonbaß  16'  alt 
30.  Octavbaß  8'  alt 
31.  Violoncell  8'  alt 
32.  Posaune  16'   alt 


In der Orgel Neuhausen

Neuhausen in Orgel wir sehen hier die Kegelwellen, rechts die Registereinschaltungen



Neuhausen Traktur

Neuhausen in Orgel liegende Trakturen



Neuhausen, originaler Spieltisch

Neuhausen Orgelspieltisch Dieser Spieltisch war komplett erhalten geblieben



Neuhausen, Detail des Spieltisches

Neuhausen Detail Spieltisch an diesem Detail, das vor der Restaurierung aufgenommen wurde, erkennt man die vorzüglich gearbeiteten Registerzüge mit den Porcellanschilder